Apostel Martin Schnaufer und Bischof Urs Heiniger feiern Gottesdienst mit den Mühlbachgemeinden in Vöhringen am Mittwoch, 4. April 2018.
„Und siehe, der Engel des Herrn kam herein und Licht leuchtete auf in dem Raum; und er stieß Petrus in die Seite und weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen Händen.“
Anhand dieses Geschehens, das in Apostelgeschichte 12, Vers 7 beschrieben wird, zeigte Apostel Schnaufer, wie die an Ostern deutlich gewordene Auferstehungskraft Jesus als Motivation genutzt werden kann, eine Veränderung zu bewirken, die Nähe Gottes zu erleben und die Zielorientierung hin zu Jesus Christus zu vertiefen. Petrus war gefesselt im Gefängnis, bewacht von 16 Soldaten. Er folgte der Aufforderung des Engels, stand ohne zu zögern auf und im Aufstehen fielen die Ketten von seinen Händen. Gottes Nähe und Hilfe wurde sichtbar.
Christsein bedeute aktiv zu sein, zu handeln, das Evangelium mitzuteilen in Wort und Taten, so der Apostel. Dazu werde immer wieder in den Gottesdiensten durch das Wort Gottes aufgefordert. Wer dieser Aufforderung aufzustehen vertrauensvoll Folge leistet, ohne zuvor die Bedingung zu stellen, Gott müsse zunächst die eigene Situation verändern, werde die Macht und Hilfe Gottes erleben. Die Auferstehungskraft Jesus schaffe Aufbruchstimmung und könne Mut machen und Kraft geben sich nicht aufhalten zu lassen, sondern aufzustehen. Wer die Helligkeit des Evangeliums, die Liebe Gottes annehme, sei dann auch bereit dem Bösen zu entsagen, die Ketten der Erbsünde fallen, eine Tür nach der anderen gehe auf. Wer sich dagegen von menschlichen Schwächen und Fehlern, Enttäuschungen oder den Lebensumständen aufhalten lasse, blockiert sich selbst und könne nicht mehr selbstbestimmt handeln.
Bischof Urs Heiniger wies in einem weiteren Predigtbeitrag darauf hin, dass solche Ketten, die einen gefangen nehmen auch die eigene Meinung oder sogar die Lebenserfahrung sein könne. Er rief dazu auf, sich nicht zu viele Gedanken und Pläne zu machen, sondern Gott zu vertrauen und im Glauben zu handeln. Der Glaube werde durch das Wort Gottes und das Heilige Abendmahl gestärkt.
Apostel Martin Schnaufer versetzte in diesem Gottesdienst zwei Priester aus der Gemeinde Sulz in den Ruhestand, die beide mit Liebe und Hingabe verschiedene Aufgaben in der Gemeinde erfüllt haben. Im Religions- und Konfirmandenunterricht, der Betreuung der Jugend, als Dirigent oder Übersetzer in der Missionsarbeit waren beide mehr als 40 Jahre als ehrenamtliche Seelsorger und über 20 Jahre als Priester tätig. Auch ein Diakon der Gemeinde Vöhringen wurde vom aktiven Seelsorgedienst entbunden. Mit seiner ruhigen, einfühlsamen und gütigen Art, hätte dieser sicherlich mehr erreicht, als auf den ersten Blick erkennbar sei. Apostel Schnaufer dankte den Seelsorgern und bat sie, die erwähnte Aufbruchstimmung auch im Ruhestand weiter zu nutzen.