Im Januar 1931 wurde der erste neuapostolische Gottesdienst in Bergfelden gehalten, den letzten Gottesdienst feierte Apostel Martin Schnaufer am 17. Juli 2019. Zahlreiche Vertreter der politischen Gemeinde und der Geistliche der evangelischen Kirchengemeinde ließen es sich nicht nehmen den Abschied von der Heimatgemeinde mit zu erleben, ein Abschied von einem Gotteshaus, mit dem viele Erinnerungen und gemeinsame Erlebnisse verbunden sind. Die neuapostolischen Gemeinden Bergfelden und Sulz bilden künftig eine gemeinsame Gemeinde. Weil die bauliche Substanz des Kirchengebäudes in Bergfelden nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, werden die Gottesdienste künftig in der 1999 erbauten Kirche Am Brunnenbach 20 in Sulz stattfinden.
Apostel Schnaufer erinnerte daran, dass in diesem Gotteshaus Gott gelobt und erlebt wurde, sich Christen dort als Gemeinde gegenseitig unterstützt, füreinander gebetet und Trost und Kraft aus Gottes Wort erhalten haben. Die Verheißungen Jesu wurden lebendig gehalten. Und dies werde künftig nicht anders sein, wünschte der Apostel. Das Wesentliche, der Glaube an das Evangelium Jesus, würde dazu beitragen.
Dem Gottesdienst lege Apostel Schnaufer das Bibelwort aus Philipper 4 Vers 19 zugrunde: „Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“
Er zeigte wie schon Paulus die damalige Gemeinde vor Gefahren gewarnt hat, die auch heute noch aktuell seien. So würde der Zweifel, der viel Kraft raubt zwar immer wieder aufkommen, solle aber nicht genährt werden. Helfen könnten dabei die Orientierung am Evangelium und das Vertrauen zu Gott. Unzufriedenheit führe dazu, dass man nicht mehr erkennt, was Gott geschenkt hat und wofür man dankbar sein könne, stattdessen werde eher überlegt was noch fehlt. Eine weitere Gefahr sah schon Paulus darin, dass die Einheit der Gemeinschaft nicht bewahrt, sondern das Trennende gefördert werde. Diese Gefahren beeinträchtigten auch heute noch das Gemeindeleben.
Der Apostel rief dazu auf, dem auch in der neuen Gemeinde entgegenzuwirken und darauf zu vertrauen, dass Gott das Wesentliche dazu beiträgt, damit auch künftig viel Segen und Freude erlebt werden könne. Er dankte allen, die bereit sind die neue Gemeinde mitzugestalten.
Die Entscheidung zur Zusammenlegung wurde von der Kirchenleitung gemeinsam mit den Mitgliedern der Gemeinden getroffen. Dies berücksichtigt auch die allgemein rückläufige Bevölkerungsentwicklung und steigenden Anforderungen an die ehrenamtlich tätigen Seelsorger, so dass nun vorhandene Kräfte gebündelt werden können.
Als Vorsteher der neuen Gemeinde Sulz wurde Dirk Steinmaier aus Bergfelden beauftragt. Der bisherige Vorsteher der Gemeinde Sulz, Rainer Pfeiffer, wurde von dieser Aufgabe entbunden, wird aber weiterhin als ehrenamtlicher Seelsorger tätig sein.
Eine kurze chronologische Zusammenfassung erinnerte noch einmal an die fast 90-jährige Geschichte der Gemeinde. Ein Männerchor begleitete musikalisch sowohl den ersten, als auch diesen letzten Gottesdienst in der Kirche in Bergfelden. Das Kirchengebäude wurde zum Ende des Gottesdienstes von Apostel Schnaufer entwidmet. Anschließend wurden noch lange viele schöne Erinnerungen ausgetauscht.