Nach 110 Jahren Präsenz in Villingen fand dort der letzte Gottesdienst statt. Die Gemeinde fusioniert mit VS-Schwenningen zur neuen Gemeinde Villingen-Schwenningen mit dem Kirchengebäude in Schwenningen.
Zum letzten Gottesdienst war auch die Gemeinde Schwenningen eingeladen. Der gemeinsame Chor hatte für diesen denkwürdigen Gottesdienst das Lied "Schenk deinen Frieden" von Sigi Hänger eingeübt.
Apostel Martin Schnaufer ging einfühlsam auf die Wehmut ein, welche einer Gemeindeschließung innewohnt - wenngleich sich durch die Fusion in einer größeren Gemeinde auch andere Chancen ergeben.
Er baute die Predigt auf dem Bibeltext aus Römer 8, Vers 25 auf: "Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld." Es kommt nicht darauf an, was wir im Irdischen sehen. Auch die Wunder, die Jesus tat, waren nicht das Wichtigste. Jesus kam nicht auf die Erde, um die Probleme der Menschheit zu lösen, sondern um Erlösung zu bringen. Auch wir sollen uns auf das bislang unsichtbare Heil in der Zukunft ausrichten und darauf voller Überzeugung in Geduld warten.
Bezirksevangelist Dieter Winzenried berichtete aus der Chronik. Der erste neuapostolische Christ wohnte schon 1905 in Villingen. Ab 1909 wurden regelmäßig Gottesdienste abgehalten, unterbrochen von der Zeit des 1. Weltkriegs. Als das bis heute genutzte Kirchengebäude 1925 eingeweiht wurde, zählte die Gemeinde schon 60 Mitglieder. 1977 musste die Kirche vergrößert werden. Aus der Gemeinde gingen zwei Apostel hervor: Bezirksapostel Friedrich Hahn und Apostel Herbert Schneider.