Am 22. Februar 1945 erlebte Schwenningen seinen schwersten Bombenangriff. Auf den Tag genau 75 Jahre später bot die Neuapostolische Kirche ihren Gläubigen eine Führung zu den Plätzen an, an denen die meisten Bomben fielen.
Durch diesen Angriff musste Schwenningen 76 Todesopfer beklagen. Start der Führung war auf der Möglingshöhe mit mehreren Zwischenstopps im Neckarstadtteil. Besonders beeindruckt waren die rund 30 Teilnehmer vom Schicksal auf dem Zimmerplatz. Gleich nach der Zimmerstraße war zwischen Werastraße und Kornbindstraße damals ein Splittergraben errichtet worden, der mit Holzdielen verstrebt war. Bei dem besagten Bombenangriff suchten 22 Menschen Schutz darin, überwiegend Frauen und Kinder. Direkt neben diesem Splittergraben schlugen mehrere Bomben ein. Durch die Wucht der Detonationen wurden die Menschen im Splittergraben erdrückt, nur eine einzige Frau überlebte. Vor manchem Haus blieb die Gruppe stehen um zu erfahren, dass an dieser Stelle zum Beispiel 4, 10 oder 11 Menschen durch die Bomben ums Leben kamen. Ein Zeitzeuge, der bei der Führung mit dabei war, hatte noch das Bild vor Augen, wie damals die Särge aus ungehobeltem Holz bei der Schreinerei Maier in der Scharnhorststraße (heute Hans-Sachs-Straße) aufeinandergestapelt zum Abtransport an den Neckar bereit standen. Von der Reutestraße aus ging es über den Panoramaweg zum Waldfriedhof zur Gräberanlage der Luftkriegsopfer. Vor den Stelen mit den Namen der Opfer sprach Helwin Ziegler ein Fürbittgebet und dankte Gott, dass wir dieses Jahr 75 Jahre Frieden haben dürfen. Die Informationen zur Führung stammten aus einer Abhandlung von Karl Benzing über die Bombenangriffe auf Schwenningen.