Ein Thema, das uns sehr interessierte.
So wie ich vergebe, so wird mir vergeben. Ist das so einfach? Und wie ist das mit dem Vergessen? Viele Erfahrungen und Erlebnisse wurden von den 16 Teilnehmern geschildert. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass, wenn das Vergessen nicht gelingt, wir versuchen müssen, immer wieder neu zu vergeben. Man muss sich aber auch der eigenen Fehler bewusst sein und nicht „bilanzieren“, d.h. nicht die eigenen Fehler gegen die Fehler der Anderen aufrechnen. Gut ist es, wenn man offen ist und dem Anderen sagt, was einen verletzt hat. Dann kann man wieder neu beginnen, aufeinander zuzugehen. Vergeben kann man leichter, wenn man dann bemerkt, dass der Andere sich geändert hat. Nicht gut ist, wenn man das Unrecht „ in Stein meißelt“, es also es nicht vergessen will. Lieber das Unrecht „ in Sand schreiben“, dann verschwindet nach und nach die Kränkung. Eltern fällt es leicht zu vergeben und zu vergessen, wenn ihre Kinder etwas Schlimmes getan haben. Auch ein Lehrer muss oftmals rügen, wenn er aber dem Schüler am nächsten Tag wieder freundlich begegnet, spürt der Schüler, dass der Lehrer nichts nachträgt und es entsteht ein vertrauensvolles Verhältnis. Wenn eine Tat sehr schlecht war, muss man diese verurteilen. Wenn man die Tat von der Person trennt, gelingt es, dass man vergeben kann. Jesus hat uns das vorgelebt. Denn oftmals gibt es ganz schwierige Zu- und Umstände, die diese Person zu der schlimmen Tat verleitet haben. Wir können also „Brücken bauen“, das heißt, wir können von unserer Seite der Brücke auf den Anderen zugehen, auch dann, wenn der Andere von seiner Seite aus, keine Brücke aufbauen will. Wir können eine Brücke bauen, in dem wir versuchen, offen zu sein und nichts nachzutragen. Schön, wenn beide sich auf der Brücke wieder begegnen.