Bei strahlendem Sonnenschein und teils hochsommerlichen Temperaturen in München feierten neuapostolische Christen aus vielen Teilen der Erde drei Tage lang mit Begeisterung ihren Glauben.
10 Millionen Mitglieder hat die Neuapostolische Kirche weltweit und annähernd 50.000 von ihnen besuchten am Pfingstwochenende, vom 6. bis 8. Juni 2014, den Internationalen Kirchentag im Münchner Olympiapark. Aus der Gemeinde Rottweil hatten sich 25 Mitglieder auf den Weg nach München gemacht. Mit einer Eröffnungsfeier am 6. Juni im Olympiastadion, an der 38.000 Kirchentags-Besucher teilnahmen, wurde die Großveranstaltung feierlich eingeläutet. Mit dabei waren neben dem internationalen Kirchenleiter, Stammapostel Jean-Luc Schneider, zahlreiche weitere neuapostolische Geistliche aus vielen Ländern sowie Ehrengäste aus anderen christlichen Kirchen. Dr. Elisabeth Dieckmann, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, überbrachte deren Grüße und guten Wünsche. Oberbayerns Regierungspräsident Christoph Hillenbrand richtete in Vertretung des bayerischen Ministerpräsidenten ein Grußwort an die Kirchentagsteilnehmer, in dem er das große ehrenamtliche Engagement der neuapostolischen Christen hervorhob. Dieses war auch am Kirchentag beachtlich: Außer den rund 2.200 Ausstellern, Vortragenden und Musikern brachten sich über 2.000 Helfer ehrenamtlich ein. Freudig, fröhlich und entspannt war die Stimmung bei den rund 250 verschiedenen Veranstaltungen, darunter Vorträge, Workshops, Musicals, Bühnenstücke, Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Andachten und Konzerte. Überhaupt war für Musikliebhaber einiges geboten, von geistlichen Chorgesängen aus verschiedenen Epochen über Psalmenvertonungen, klassische und Gospelmusik bis hin zu asiatischen Anklung-Klängen, afrikanischen Rhythmen und bayerischer Volksmusik. Die Konzerte zählten zu den Höhepunkten am Kirchentag, zu denen teils Tausende strömten. Doch auch viele Wortbeiträge waren gefragt, ob es Vorträge über pränatale Diagnostik, Workshops zu Motivationstechniken und Gesprächsführung waren oder über Biotechnologie, über Klimaschutz und Schöpfungsverantwortung gesprochen wurde. Was zu tun ist bei Konflikten war ebenso Thema wie die Gefahren durch Burnout oder auch Hilfsangebote bei ungewollten Schwangerschaften. Rund 12.000 Besucher wollten auch den Vortrag des Gastredners Benediktinerpater Anselm Grün hören, der über das Kirchentags-Motto sprach: „Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch“ (Lukas 17,21). Als wahre Publikumsmagneten jedoch erwiesen sich die Podiumsdiskussionen, vor allem als Stammapostel Jean-Luc Schneider Rede und Antwort stand über kirchliche und theologische Themen, wie die Rolle der Frau in der Kirche, die globale Ausrichtung der Kirche, humanitäre Hilfe und der Stand der Ökumene. Seit einigen Jahren ist die Neuapostolische Kirche verstärkt im Dialog mit anderen christlichen Kirchen. Dies wurde in Diskussionsrunde über den neuapostolischen Katechismus deutlich, an der evangelische und katholische Theologen sowie mit Professor Helmut Obst ein Konfessionskundler und profunder Kenner der Neuapostolischen Kirche teilnahmen. Spiritueller Höhepunkt der drei Veranstaltungstage war der Gottesdienst am Pfingstsonntag, den Stammapostel Jean-Luc Schneider im Olympiastadion durchführte und zu dem über 47.000 Kirchentags-Besucher gekommen waren. Der Gottesdienst wurde per Satellit und Rundfunk weltweit in über 100 Länder live übertragen, so dass Millionen neuapostolische Christen die zentrale Pfingstfeier mit dem Stammapostel miterlebten. Dieser predigte zum Bibelwort aus Römer 5,5: „Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ Es gab eine Simultanübersetzung in über 20 Sprachen. Auch nach Rottweil wurde dieser Gottesdienst via Satellit übertragen, damit die Daheimgebliebenen auch in den Kirchentag eingebunden waren.