Im Jahr 1919 erhielt der junge Glaubensbruder Gotthilf Braun aus Schopfloch vom Freudenstädter Vorsteher und späteren Bezirksältesten Georg Burkhardt den Auftrag, in Schramberg eine Gemeinde zu gründen. Im Eifer um des Herrn Sache legte er sonntäglich den Weg von 70 km zurück, um in Schramberg den Grundstein für die neuapostolische Kirche zu legen. Der himmlische Vater hat seine Mühen wunderbar gesegnet. Johannes Rath erkannte das Wirken des Heiligen Geistes und wurde am 9. Oktober 1921 erster neuapostolischer Christ in Schramberg.
Herrlich baute Gott sein Werk weiter, so dass in den Jahren 1921 bis 1924 eine kleine Schar neuapostolischer Christen in der damals schon bestehenden Gemeinde Rötenbach, bei Alpirsbach, ihr geistiges Zuhause fanden. Die Glaubensgeschwister marschierten sonntäglich bei Wind und Wetter, im Sommer und im Winter nach Rötenbach, wo Priester Gottlieb Scheib in seiner Wohnung Gottesdienste hielt.
In dieser Zeit hielt man Ausschau nach einem Kirchenlokal in Schramberg, um hier Gottesdienst halten zu können. Im Oktober 1924 konnte Bezirksältester Burkhardt den ersten Gottesdienst in einem Raum des Gasthauses „Schöne Aussicht“ halten.
Am 1. Januar 1925 wurde die Gemeinde Schramberg mit 58 Seelen selbständig. Erster Vorsteher wurde am 27. September 1925 der zwischenzeitlich zum Priester ordinierte Gotthilf Braun. Bereits in den ersten Jahren der Gründung hatte die Gemeinde einen Chor, geleitet und dirigiert von Schwester Laura Mäntele. Die Übungs- und Chorstunden fanden im damaligen Café „Adler“, das von Familie Mäntele bewirtschaftet wurde, statt.
Nur drei Jahre später zählte die Gemeinde bereits 113 Mitglieder. Durch ständiges Wachstum war es notwendig geworden, ein größeres Lokal zu suchen. In der damaligen „Nudelfabrik“, Höflestraße 8, fand man den geeigneten Raum.
Im Jahr 1934 erhielt der Evangelist und spätere Hirte Keck aus Freudenstadt den Auftrag, die Schramberger Seelsorger in ihrer Arbeit zu unterstützen. 14 Jahre lang war ihm dafür kein Weg zu weit und keine Arbeit zu viel.
Im Jahre 1935 gab Bezirksapostel Karl Gutbrod die Genehmigung zum Bau einer eigenen Kirche. Am Mühlegraben, mitten in der Stadt, konnte ein geeigneter Bauplatz erworben werden. Im Oktober 1936 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen. Als das Lokal in der Höflestraße gekündigt wurde und die neue Kirche noch nicht ganz fertig war, wurde die Garderobe im Erdgeschoss schon soweit hergerichtet, dass dort bis zur Fertigstellung Gottesdienste gehalten werden konnten.
Zum ersten Gottesdienst in der „Garderobe“ kam am 26. September 1937 Bezirksapostel Gutbrod. Die Freude der anwesenden Geschwister war natürlich übergroß. Zum ersten Mal ein Apostelgottesdienst in der eigenen Kirche. Apostel Schall hielt am 10. April 1938 den Einweihungsgottesdienst. Die Gemeinde war zwischenzeitlich auf über 200 Mitglieder angewachsen.
Die erste Konfirmation in der schönen neuen Kirche fand am 26. März 1939 statt. Evangelist Keck hielt diesen Festgottesdienst, in dem auch der spätere Vorsteher Willy Fichter konfirmiert wurde.
Im Sommer des gleichen Jahres, am 20. August 1939 war für die Gemeinde ein besonderer Freudentag. Stammapostel Bischoff besuchte die Gemeinde. Neun Jahre später, am 17. Juli 1948 durfte die Gemeinde wieder einen Festgottesdienst durch Stammapostel Bischoff erleben.
Im Laufe der Jahre wurden der Gemeinde weitere Seelsorger geschenkt, von denen viele bereits in der Ewigkeit sind. Nachdem auch der unvergessene Bezirksälteste Burkhardt diese Erde verließ, kehrte Evangelist Keck nach Freudenstadt zurück. Während dieser Zeit erfreuten die Bezirksapostel Georg Schall und Gotthilf Volz die Gemeinde oft durch ihre Besuche.
In den 40er und 50er Jahren wurden die Gemeinden Tennenbronn, Sulgen und Locherhof selbständig. Entsprechend reduzierte sich in diesen Jahren auch die Zahl der Gemeindemitglieder.
Im Herbst 1959 erkrankte der Vorsteher, Hirte Braun. Am 22. April 1960 wurde er erst 60-jährig in die Ewigkeit abberufen. Groß war der Schmerz über den Verlust dieses edlen Seelenhirten. In der Folgezeit pflegten die Evangelisten Willy Fichter und Emil Uhlmann die Seelen. Am 3. September 1961 wurde Evangelist Willy Fichter Vorsteher der Gemeinde Schramberg und am 18. November 1961 empfing er das Hirtenamt.
Mitte der 60er Jahre wuchs die Gemeinde auf 250 Mitglieder. Die Apostel Herrmann, Jaggi, Thomas, Schumacher, Startz, Hänni und Schneider aus der Schweiz erfreuten in dieser Zeit durch ihre Besuche die Gemeinde. Bezirksapostel Ernst Streckeisen diente 1966 in der Festhalle in Schramberg-Sulgen in großem Segen. Evangelist Erwin Fichter empfing in diesem Gottesdienst mit 33 Jahren das Bezirksevangelistenamt. Er erlebte seine Kinder- und Jugendzeit in der Gemeinde Schramberg und war auch als Amtsträger in der Gemeinde tätig.
In den Jahren 1970 bis 1975 gab es in der Gemeinde bedingt durch schlechte Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten, mehr Ab- als Zugänge. In den folgenden Jahren nahm die Zahl der Gemeindemitglieder jedoch wieder zu. Am 31. Dezember 1989 zählte die Gemeinde 176 Mitglieder. Besondere Fest- und Segenstage fanden mit Bezirksapostel Karl Kühnle und Apostel Herbert Volz statt.
Große Segensspuren hinterließen auch die Bischöfe Ernst Sikeler, Arthur Schmid und Hermann Kaupp. Aber auch die segensreiche Arbeit der jeweiligen Bezirksvorsteher Wilhelm Grözinger, Karl Ziegler, Gustav Braun, Hans Finkbeiner und Erwin Fichter bleiben der Gemeinde unvergessen.
Nach einer gelungenen Renovierung konnte am 7. Januar 1990 in einem Festgottesdienst durch unseren Bezirksapostel Karl Kühnle die Kirche wiederbezogen werden.
Am 27. Juni 1990 kam zum ersten Mal Apostel Wolfgang Bott nach Schramberg und versetzte den Vorsteher der Gemeinde, Hirte Willy Fichter, in den Ruhestand. Evangelist Martin Veith, der zuvor Vorsteher von Tennenbronn war, wurde beauftragt der Gemeinde zukünftig als Vorsteher zu dienen.
Die Kinder- und Jugendpflege, Gemeindeausflüge, Begegnungen der Senioren, Besuche bei Betagten und Kranken dienten zur Festigung und Freude im Gemeindeleben.
1995 konnte die Gemeinde zusammen mit Bezirksapostel Karl Kühnle, Apostel Wolfgang Bott, Bischof Bernd Dittus und Bischof Hermann Kaupp ein besonderes Osterfest feiern.
1999 kam der Bezirk Dornhan und somit auch die Gemeinde Schramberg zum Arbeitsgebiet des Apostels Wolfgang Eckhardt, der damals von Bischof Karl Teufel und heute von Bischofs Urs Heiniger unterstützt wird.
Apostel Wolfgang Eckhardt hielt am 21. März 1999 den ersten Gottesdienst in Schramberg. Bischof Karl Teufel besuchte am 25. Juli 1999 zum ersten Mal die Gemeinde und Bezirksältester Horst Schneider kam erstmals am 22. August 1999 in seinem neuen Amtsauftrag nach Schramberg.
Im Jahr 2000 konnte die Gemeinde das 75-jährige Bestehen feiern. Apostel Eckhardt feierte mit der Gemeinde den Festgottesdienst anlässlich dieses Jubiläums. Im 75. Jubiläumsjahr zählte die Gemeinde 152 Mitglieder. Außerdem unterstützten damals sieben Priester, zwei Diakone und zwei Unterdiakone den Vorsteher in der Seelsorge.
Am 10. Dezember 2000 fand anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten, die sich in mehreren Veranstaltungen über das ganze Jahr hin erstreckten, ein Adventskonzert statt. Das Konzert wurde vom Projektchor der Neuapostolischen Kirche des Kirchenbezirkes Dornhan zusammen mit dem Bezirksorchester gestaltet. Der Erlös aus den Veranstaltungen im Jubiläumsjahr betrug 7000 DM, die der Lebenshilfe Schramberg gespendet wurden.
Am Mittwoch, 5. November 2008 besuchte Apostel Wolfgang Eckhardt wieder einmal die Gemeinde. In diesem Gottesdienst wurde Priester Werner Raisch als Vorsteher für die Gemeinde Schramberg beauftragt und zum Gemeindeevangelisten ordiniert. Zuvor war der gebürtige Schramberger 18 Jahre lang Vorsteher in der Gemeinde Tennenbronn. Bis zur Schließung der Gemeinde Tennenbronn im September 2009 betreute er beide Gemeinden als Vorsteher.
Der seitherige Vorsteher Martin Veith unterstützte den neuen Gemeindevorsteher weiterhin als Amtsträger in der Gemeinde, bis er dann am 5. Dezember 2010 durch Apostel Wolfgang Eckhardt in den Ruhestand versetzt wurde.
Weitere Höhepunkte im Gemeindeleben waren die Besuche von Bezirksapostel Michael Ehrich am Muttertag im Jahr 2010 und am 28. März 2012.
Am Mittwoch, 7. November 2012, war die Gemeinde Schramberg zum Festgottesdienst mit Bezirksapostel Michael Ehrich in die Kirche nach Dornhan eingeladen. In diesem Gottesdienst versetzte der Bezirksapostel den Vorsteher, Evangelist Werner Raisch, aufgrund des Erreichens der Altersgrenze nach nahezu 36-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit im Kirchendienst, in den Ruhestand.
Als neuer Vorsteher wurde Priester Hans-Peter Armbruster, der zuvor in der Gemeinde Schramberg-Sulgen als Seelsorger tätig war, beauftragt.
Am 20. September 2015 ordinierte Bezirksapostel Ehrich einen weiteren Diakonen für Schramberg und übertrug dem Vorsteher das Gemeindeevangelistenamt.
Ab 2018 fanden gemeinsame Gottesdienste mit der Gemeinde Sulgen im Wechsel in Schramberg oder Sulgen statt. Im Verlauf des Jahres 2019 kristallisierte es sich heraus, dass auf absehbare Zeit ein Zusammenschluss der beiden bis dahin eigenständigen Kirchengemeinden unumgänglich werden würde.
Apostel Martin Schnaufer besuchte am 3. Juli 2019 die Gemeinde Sulgen. In diesem Gottesdienst wurden die beiden Gemeinden Schramberg und Sulgen zur neuen Gemeinde Schramberg zusammengeführt.
Die Glaubensgeschwister aus der bisherigen Gemeinde Sulgen besuchen seitdem die Gottesdienste in Schramberg.
Priester Steffen Weik wurde als Vorsteher der Gemeinde Schramberg beauftragt. Die Amtsbrüder der bisherigen Gemeinde Sulgen wurden für Schramberg bestätigt.
Als Apostel Martin Schnaufer am 23. September 2020 die Gemeinde Schramberg besuchte, wurde im Rahmen des Gottesdienstes Priester Hans-Peter Hauger in den Ruhestand versetzt.
Am Sonntag, 22. Januar 2023 besuchte Apostel Schnaufer die Gemeinde. Am Ende des Gottesdienstes wurden mit Priester Dieter Lehmann, Priester Jürgen Nagel und Priester Dietmar Seidenberg gleich drei Priester aus Schramberg in den Ruhestand versetzt.
Die Gottesdienste werden vom Gemeindechor und zu besonderen Anlässen auch von einem Instrumentalensemble umrahmt. Viele Geschwister bringen sich bei den unterschiedlichsten Aufgaben mit ein, wodurch ein gesegnetes und freudiges Miteinander möglich ist.