Am Mittwoch, den 4. Juli 2018 besuchte Bezirksapostel Michael Ehrich erstmals die Kirchengemeinde Alpirsbach. Zuletzt besuchte Bezirksapostel Karl Kühnle 1982 die Gemeinde Alpirsbach. Zum Gottesdienst eingeladen waren die Gemeinden Schramberg, Schramberg-Sulgen und Wolfach.
Als Bibelwort verwendete der Bezirksapostel das Wort aus Psalm 143, Vers 10: „Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebner Bahn.“
Zunächst stellte der Bezirksapostel die Frage in den Raum, was denn Gott wohlgefällt. Ihm gefällt es wohl, wenn wir seinen Willen tun. Der Psalmist bittet Gott, dass er ihn das lehrt. Das ist mit Lernen verbunden; und das ist ein Prozess, der Zeit erfordert, aber auch die Bereitschaft dazu. Es ist schon in der Schule so: Wenn der Schüler nicht bereit ist zu lernen, dann geht das, was der Lehrer sagt, an ihm vorbei. Man muss sich Zeit nehmen und sich auch damit beschäftigen. Das ist in der heutigen Zeit nicht anders. Man muss lernen, den Willen Gottes zu tun. Wir sind alle Sünder. Es ist nicht einfach, den Willen Gottes zu tun; besonders dann, wenn er nicht zu unserem Willen passt, wenn es nicht so läuft, wie wir es wollen.
Dann beleuchtete der Bezirksapostel die Frage, wo denn der Wille Gottes vorkommt. Er kommt beispielsweise in den 10 Geboten vor. Jeder kennt sie. Er kommt auch in unseren Glaubensartikeln vor. Man muss sich einmal den Inhalt deutlich machen, so der Bezirksapostel. Wenn alle Menschen sich an die 10 Gebote halten würden, dann würde vieles anders sein in der Welt. Der Wille Gottes wird in jedem Gottesdienst im Evangelium verkündet. Gott spricht im Gottesdienst in unsere Zeit hinein, schenkt also ein zeitgemäßes Wort und damit auch seinen zeitgemäßen Willen. Der Bezirksapostel rief dazu auf, aus dem Wort und aus dem Willen Gottes Impulse mitzunehmen, zu verinnerlichen und zu versuchen, diese in die Praxis umzusetzen. Das Evangelium will uns im „hier“ und „jetzt“ ansprechen.
Ein Gottesdienst kann nicht nur schön sein, sondern auch erschüttern. Es kann sein, dass einem vor Augen geführt wird, welche Schieflage da ist. Gott will uns ansprechen.
Der Bezirksapostel wies auf das Bibelwort aus Römer 12, Vers 2 hin, wo es heißt: „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“ Die Voraussetzung ist also, sich nicht der Welt gleich zu stellen. Es gibt auch manches, was von Gesetzes wegen geschützt ist, aber nicht Gott wohlgefällig ist. Der Wille Gottes ist eine andere Ebene als die Gesellschaft und die Gesetze.
Im 1. Thessalonicher 4 ist die Rede von der Ermahnung zur Heiligkeit. Gott wohlgefällig ist es, wenn wir ein ehrbares Leben führen. Dazu muss man die göttlichen Spielregeln beachten. Auch sollen wir dankbar sein in allen Dingen (vgl. 1. Thessalonicher 5, 18). Dankbar zu sein ist eine hohe Schule. Wenn alles in Ordnung ist, dann ist es einfach zu danken. Wenn es einem aber nicht so gut geht, dann ist es schon schwieriger. In 1. Petrus 3, Vers 17 lesen wir: „Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, dass ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen.“ Jesus hat viele guten Taten getan und musste sehr leiden.
In der Bergpredigt (Matthäus 5-7) kommt der Wille Gottes zum Ausdruck und welchen Stellenwert der Wille Gottes hat. Der Herr bezeichnet das Tun des Willens Gottes als „meine Speise“. Das Tun des Willen Gottes ist also eine Grundvoraussetzung zum Leben überhaupt.
In Matthäus 7 lesen wir: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“ Das „Herr, Herr“ ist äußerliches wie zum Beispiel Gottesdienstbesuch oder Opfer. Den Willen Gottes zu tun ist aber mehr! Es schafft Nähe zu ihm. Wer seinen Willen nicht tut, der hat auch kein Anrecht auf die Herrlichkeit! Gottes Wort und Wille ist heilig und unantastbar. Der Geist Gottes will uns in alle Wahrheit leiten. Der Bezirksapostel riet uns, dass wir ernsthaft nach dem Willen Gottes trachten. Wir wollen Gottes Willen tun, auch wenn es uns schwer fällt. Lasst uns nicht nur Hörer sein, sondern Täter! Das gefällt Gott wohl.
Zur weiteren Wortverkündigung wurde Apostel Martin Schnaufer gerufen.