Am Sonntag den 21. Februar 2021 hielt Bezirksvorsteher Jörg Grözinger den letzten Gottesdienst in der Kirchengemeinde Loßburg-Betzweiler. Seit dem 1. Januar 1949 war Betzweiler-Wälde eine eigenständige Kirchengemeinde und seit etwas mehr als 40 Jahren wurden die Gottesdienste im Kirchengebäude in der Sommerhalde 2 gefeiert.
Die Gemeinde Betzweiler stand für gelebtes Miteinander, Nächstenliebe und Fürsorge. Viele herausragende Aktivitäten wurden gemeinsam bewerkstelligt, was sie über die Orts-, Gemeinde- und Bezirksgrenzen hinweg bekannt machte. Das Engagement und der Zusammenhalt waren kennzeichnend für die ganze Gemeinde.
Leider konnte nun die Gemeinde aus sich selbst heraus das Gemeindeleben nicht mehr so gestalten, wie es wünschenswert wäre. Um Kräfte zu bündeln entschied sich deshalb die Kirchenleitung dafür, die Kirchengemeinde Betzweiler mit der Kirchengemeinde Dornhan zusammenzuführen. Seit Dezember 2020 besuchen die Glaubensgeschwister die Gottesdienste in Dornhan bezeihungsweise in der Nachbargemeinde Loßburg.
Deshalb fand nun in der Kirche in Betzweiler ein letzter Gottesdienst statt.
Bürgermeister Enderle aus Loßburg und Ortsvorsteher Wössner mit Frau ließen es sich nicht nehmen an diesem denkwürdigen Gottesdienst teilzunehmen.
Seinem Dienen legte Bezirksvorsteher Grözinger das Bibelwort aus Lukas 7, 13-15 zu Grunde: „Und da sie der Herr sah, jammerte sie ihn, und er sprach zu ihr: Weine nicht! Und trat hinzu und berührte den Sarg, und die Träger blieben stehen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter.“
Die Trauer über den Tod des Jünglings war sehr groß, doch Jesus hatte Mitgefühl, tröstete die Anwesenden und sagte zu dem Jüngling „stehe auf“. Er betrieb keine Ursachenanalyse, suchte keinen Schuldigen, sondern tröstete und half den Betroffenen.
Auch heute ruft Jesus uns zu „steh auf“, halte nicht an Altem fest, quäle dich nicht mit dem Warum, sondern blicke darauf wie du dich in Jesu Sinn und Geist einbringen kannst, egal wo es ist.
In seinem Predigtbeitrag führte Gemeindevorsteher Klaus-Dieter Fanta an, dass Jesus uns immer Perspektiven bereitet und da wo Jesus gewirkt hat ging es positiv aus. So forderte er auch die Gemeindemitglieder auf, dass sie sich da wo sie nun die Gottesdienste besuchen, mit ebensolchem Engagement einbringen sollen wie bisher. Darauf ruhe der Segen Christi.
In diesem letzten Gottesdienst wurde der Gemeindevorsteher in den Ruhestand versetzt. Alle anderen Amtsträger der Gemeinde werden weiterhin als ehrenamtliche Seelsorger in der Gemeinde Dornhan tätig sein.
Eine chronologische Zusammenfassung erinnerte an die lange Geschichte der Gemeinde.
Der Gottesdienst fand unter Coronabedingungen statt, weswegen kein Gesang vorgetragen werden durfte.
Das Kirchengebäude wurde zum Ende des Gottesdienstes von Bezirksvorsteher Grözinger entwidmet.