Zum Gottesdienst am Donnerstag, 26. Juni 2014, der kurzfristig von Schramberg nach Rötenberg verlegt worden war diente der Apostel den Geschwistern aus Rötenberg, Alpirsbach, Schramberg, Sulgen und Wolfach mit dem Bibelwort aus Apostelgeschichte 2, 42: Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.
Zum Beginn des Gottesdienstes trug der gemischte Chor das Lied „Geisteswind aus Himmelshöhen“ vor. Der Apostel stellte dazu die Frage, ob der Einzelne es noch spüre, wenn sich der Geist Gottes bemerkbar mache. Dazu müsse man sich dann und wann auch die Frage stellen, was Gott wohl vorhabe, wenn Manches nicht so vorwärts gehe wie man es selbst gerne hätte. Manchmal habe Gott auch ganz andere Gedanken. Wenn eine Sache nicht gelinge, könne es durchaus sein, dass der Geist Gottes nur darauf warte, einen anderen Weg zeigen zu können. Deshalb sei es so wichtig, sein Wirken zuzulassen und richtig einzuordnen. Als Beispiel hierfür nannte Apostel Schnaufer die Reise von Apostel Paulus durch Kleinasien, wie sie in Apostelgeschichte 16, 6-9 beschrieben wird. Paulus hatte auch andere Gedanken wohin ihn seine Reise führen sollte. Aber Zitat: Der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu“ (Apg. 16, 7). Schließlich sei Paulus durch vermeintliche Schwierigkeiten nach Mazedonien gekommen, wo schon auf ihn gewartet wurde.
Zur Auslegung des dem Gottesdienst zu Grund liegenden Bibelwortes zitierte der Apostel zusätzlich aus einer anderen Übersetzung wo es heißt: Sie alle widmeten sich eifrig dem, was für sie als Gemeinde wichtig war: Sie ließen sich von den Aposteln unterweisen, sie hielten in gegenseitiger Liebe zusammen, sie feierten das Mahl des Herrn und sie beteten gemeinsam.
Apostel Schnaufer zeigte auf, dass wenn man sich einer Sache „eifrig widme“ auch dazu gehöre, andere Dinge zurück zu stellen. Er forderte dazu auf, bei allem Arbeiten immer die ganze Gemeinde zu sehen und eigenes Gutdünken nicht zum Maß aller Dinge zu machen. Der Maßstab sei und bleibe Jesus Christus. An ihm und seinem Evangelium müsse man sich messen lassen und sich immer wieder danach ausrichten. Aufgabe der Apostel sei es, das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen. Weiter führte Apostel Schnaufer aus, dass es in den Gottesdiensten immer wieder sehr deutlich werde, wie wichtig die Liebe der Gläubigen untereinander im Sinn und Geist Jesu sei. Auch das diesjährige Geleitwort des Stammapostels „mit Liebe ans Werk“, welches im Gottesdienst zum Pfingstfest erneut unterstrichen worden sei, solle bei aller Arbeit und im Dienst des Herrn beherzigt und nicht vergessen werden. Das Gemeinschaftserleben der Gläubigen in der Feier des Heiligen Abendmahles und im gemeinsamen Gebet sei unverzichtbar zur Stärkung des Glaubens. Insbesondere das gemeinsame Gebet innerhalb der Familie, bei dem es möglich sei ins Herz des anderen zu schauen, solle gepflegt und nicht vernachlässigt werden.
Für die Gemeinde Sulgen hatte der Gottesdienst einen ganz besonderen Schwerpunkt. Priester Albrecht Weigold, der 33 Jahre lang als Vorsteher den Geschwistern aus Sulgen vorangegangen war, trat in diesem Gottesdienst in den Ruhestand.
In seinem Predigtbeitrag, zu dem er von Apostel Schnaufer ein letztes Mal aufgerufen wurde war es dem scheidenden Gemeindevorsteher ein Herzensanliegen die Geschwister aus Sulgen darum zu bitten, seinen Nachfolger mit offenen Herzen anzunehmen und ihm die Arbeit leicht zu machen.
Im Anschluss an die Feier des Heiligen Abendmahles versetzte Apostel Schnaufer Priester Weigold dann in den wohlverdienten Ruhestand. Insgesamt 40 Jahre lang stellte sich Priester Weigold, als ehrenamtlicher Seelsorger der Kirche und den mit den jeweiligen Ämtern und Beauftragungen verbundenen Aufgaben zur Verfügung.
Priester Albrecht Weigold wurden im Laufe seiner langjährigen Tätigkeit folgende Ämter anvertraut: 1974 Unterdiakon, 1976 Diakon, 1977 Priester. Von 1981 bis zu seiner Ruhesetzung am 26.06.2014 war er als Gemeindevorsteher von Schramberg-Sulgen tätig. Zudem wurde ihm im Januar 2009 die Gemeinde Eschbronn-Locherhof anvertraut. Im März 2010 folgte die Zusammenführung der Gemeinde Locherhof mit der Gemeinde in Sulgen.
Der Apostel wies darauf hin, dass Priester Weigold in den 33 Jahren seiner Vorstehertätigkeit beinahe täglich von Rötenberg nach Sulgen gefahren sei. Manches Gebet und manche Bitte um Hilfe und Segen für die Anvertrauten sei dabei bestimmt zu Gott empor geschickt worden. Apostel Schnaufer bedankte sich bei Priester Weigold ganz herzlich für alle Arbeit und wünschte ihm alles Gute für den Ruhestand.
Als neuer Gemeindevorsteher wurde Priester Steffen Weik, der seit 2013 in der Gemeinde Sulgen tätig ist, beauftragt.
Ebenfalls in diesem Gottesdienst wurde Bruder Thorsten Armbruster als weiterer Diakon für die Gemeinde Rötenberg ordiniert.
Nach dem Gottesdienst verabschiedete sich der Apostel zusammen mit dem bisherigen und dem neuen Vorsteher von den Gottesdiensteilnehmern.