Im April 2015 hatten wir mit einer kleinen Abordnung unserer Schuhkarton-Partnergemeinde Bergheim (bei Köln) einen Kennenlern-Besuch abgestattet. Die dort erlebte Freude wollten wir beim damals sogleich vereinbarten Gegenbesuch unbedingt zurückgeben.
Zu Beginn dieses Jahres einigten wir uns auf den 09. und 10. April 2016, unverzüglich begannen wir mit den Planungen und Vorbereitungen.
Die Frage stand schon im Raum: Was kann Betzweiler gegenüber Köln schon bieten?
Neben einigen Programmpunkten ließen wir uns von unseren Herzen leiten und konnten ein wunderschönes Wochenende mit vielen fröhlichen Stunden erleben.
Bereits am Nachmittag und Abend des 08.04. trafen die ersten Geschwister aus Bergheim ein. Kurzerhand verbrachten einige von uns den Abend mit ihnen. Die Wiedersehens-Freude war groß, die Überraschungsbegrüßung wurde gebührend gefeiert.
Am nächsten Morgen gab es ein emsiges Treiben in den Nebenräumen der Kirche, galt es doch für unsere Gäste ein Mittagessen auf den Tisch zu bringen. Mit einem Kleinbus holten wir sie in ihrer Unterkunft ab, bei der Rückkehr zur Kirche waren nun auch die „restlichen“ 4 Bergheimer eingetroffen.
Mit einem Sektempfang wurde das Mittagessen eröffnet und dann gab es - wie konnte es anders sein - Maultaschen in der Brühe mit Röstzwiebeln bzw. Saitenwürstchen und Kartoffelsalat.
So gestärkt konnten dann auch noch die 4 Neuankömmlinge einchecken, dann ging‘s mit einem weiteren Kleinbus und einigen Privat-PKWs zum Nachmittagsprogramm nach Freudenstadt. Wir besichtigten Deutschlands größten Marktplatz, dann überbrückten wir die Zeit bis zur Stadtführung mit einem Besuch im Stadtmuseum, in dem es auch für uns Einheimische noch viel Interessantes zu entdecken gab. Vom Museum schon ein wenig neugierig gemacht waren wir dann gespannt auf die Stadtführung mit „Madame Renaissance“.
Sie führte uns zurück in die Zeit 1599 als Herzog Friedrich die Stadtgründung beschloss und Heinrich Schickardt erste Häuser und Straßen ausstecken ließ. Wir besichtigten die einzigartige Winkelbau- / Winkelhaken Kirche mit ihrem Männer- und Frauenschiff und erfuhren sehr viel über die Zerstörung im 2. Weltkrieg und den Wiederaufbau.
Zum Schluss genossen wir nach 160 erklommenen Rathausturmstufen den Ausblick über Freudenstadt.
Soviel Bewegung und Höhenluft hatten hungrig und durstig gemacht, nun war der gemütliche Teil des Tages angesagt mit einem Besuch im Brauhaus des Turmbräu. Dort trafen nach und nach noch weitere Geschwister aus Betzweiler ein. In fröhlicher und geselliger Runde fand der Tag seinen Abschluss. Der Abschied fiel leicht, freuten wir uns doch aufs Wiedersehen am nächsten Morgen im Gottesdienst.
Nach dem Gottesdienst überraschten uns die Bergheimer mit Präsenten aus ihrer Region. Um die längerfristige Versorgung und Erinnerung zu gewährleisten schenkten sie uns zudem einen kleinen Zwergkirschenbaum. Wie es sich für Betzweiler gehört wurde sogleich ein „Baumpflanzungs-Fest“ beschlossen.
Und wie es sich für ordentliche Gastgeber gehört, durften auch unsere Gäste nicht mit leeren Händen heimkehren, für die Daheimgebliebenen und für die Heimkehrer hatten wir zwei Taschen vollgepackt mit Maultaschen, Röstzwiebeln und Bierschnaps.
Am aufgebauten Buffet stärkten wir uns mit Schnitzel, Spätzle, Soße und vielen Salaten. Kaffee, Dessert und Kuchen rundeten den freudigen und fröhlichen Schmaus ab.
Gegen 14 Uhr mussten unsere Gäste leider wieder den Heimweg antreten. Eine Einladung für nächstes Jahr wurde freudig angenommen.
Eines ist sicher, das Zitat, mit dem wir unsere Geschwister begrüßt hatten wird auch dann wieder zutreffen:
„Bei echten Freunden muss man sich nicht immer melden.
Echte Freunde machen einfach da weiter, wo sie vor Monaten aufgehört haben!“