Schon beim Betreten der neuapostolischen Kirche in Vöhringen wurden die zahlreichen Besucher von einer besonderen Stimmung eingefangen. Unzählige Kerzen verbreiteten eine angenehme Atmosphäre.
Nachdem absolute Stille eingekehrt war, begleitete ein rhythmischer Bass die summend in den Kirchenraum eintretenden Musizierenden. Rund um den Altar geschart, stimmten alle miteinander den jüdischen Friedensgruß „Schalom Chaverim“ an, eine gleichbleibende Umrahmung dieser alle zwei Jahre vorgesehenen Konzerte.
Unter dem Motto „Herr bleib bei mir“ folgte nun ein abwechslungsreiches Programm, das die Zuhörer fesselte. Solisten, Orchester, Jugend- und Kinderchor sowie der gemischte Chor mit Mitwirkenden aus den Mühlbachgemeinden spannten den Bogen von barocker Klassik wie der „Air“ von J.S. Bach bis hin zu dem mit E-Gitarre begleiteten „Halleluja“ von L. Cohen. Eine harmonische Vielfalt ruhiger oder lebhafter Melodien und aussagestarker Musik , die eine große, religiöse Ruhe ausstrahlte. Das Konzert ließ die Bitte des Mottos als Gewissheit empfunden werden, „Gott ist da“.
Mit innigem und gleichzeitig zurückhaltendem Ausdruck, der berührte und nachdenklich stimmte, füllte Jana Eith ihre Parts als Sopransolistin. Sie harmonierte auch perfekt mit drei Tenören, so dass der Choral „Näher mein Gott zu dir“ mit seiner tonalen Reinheit die Zuhörer ergriff. Auch lebhafte Rhythmen wurden laut, etwa bei den mit viel Elan, teilweise mit E-Gitarren- und Saxophonbegleitung oder a-capella hervorragend dargebotenen Beiträgen des Jugendchors. Die Kinder begeisterten durch ihre und mit Herz und Freude vorgetragenen Lieder. Sie überzeugten, die Zuhörer „…ich bin nicht allein, ich hab einen Freund, der will bei mir sein“.
Das hohe musikalische Niveau der Akteure erfreute, ihre Begeisterung ging auf das Publikum über. Obwohl viele das Bedürfnis dazu hatten, wurde nur spontan applaudiert. So blieb die Spannung, die von den Musikern erzeugt wurde im Raum stehen und konnte nachwirken. Umso größer war dann der verdiente Schlussapplaus. Fast wehmütig wurde der Auszug der Akteure wahrgenommen. Ihr Summen wurde immer leiser und verklang schließlich in der Ferne.
Als musikalischer Leiter hat Ralf Vetter zusammen mit den Dirigenten Andreas Aigner und Andreas Scheu, der Leiterin des Kinderchors, Katja Vetter, den Solisten Nico Schumann (Orgel) Manuela Schumann (Geige), Sabine Schönleber (Querflöte), Sabine Kopp und Jacqueline Plapp, (Saxophon) Lara Götz (E-Gitarre) sowie Alexandra Konrad (Klarinette) und allen Musizierenden einen beeindruckenden Abend gestaltet, der sich im Anschluss in schönen Begegnungen und Gesprächen fortsetzte.